Mit fast 100 Millionen Euro wird der Landkreis Hildesheim die drei Standorte der Werner v. Siemens Berufsschule, der Hermann-Nohl Schule und Walter-Gropius Schule in den nächsten Jahren sanieren und modernisieren. Noch in diesem Jahr sollen in den Lenkungsgruppen der Schulen die notwendigen planerischen Vorüberlegungen stattfinden, damit ab dem Jahr 2023 mit der eigentlichen Bauphase begonnen werden kann.

Sie wird sich über einen Zeitraum von ca. 10 Jahren erstrecken. Dazu Werner Preissner Fraktionsvorsitzender der SPD Kreistagsfraktion: „ Auch aus städteplanerischer Sicht ist diese Vorgehensweise zu begrüßen, da für die mögliche Alternative eines Berufsschulzentrum nicht die nötigen Flächen zur Verfügung gestellt werden können.“ Weiterhin stellt die Mehrheitsgruppe fest, dass der bauliche Zustand der bestehenden Berufsschulen eine zeitnahe Lösung erfordert, die bei einer Bestandssanierung und Modernisierung deutlich schneller zu erreichen ist. Joachim Sturm Fraktionsvorsitzender der Linken im Kreistag sieht in dieser Lösung auch einen Weg, den Landkreis nicht finanziell zu überfordern. „Ein geplanter Neubau eines Berufsschulzentrums würde bedeuten, dass nicht nur die damit verbundenen Investitionskosten in gleicher Höhe anfallen, sondern aufgrund der langen Planungs- und Bauzeit müsste zeitgleich auch in den aktuellen Bestand investiert werden. Insgesamt würde damit das Vorhaben deutlich über 100 Millionen Euro liegen und die finanziellen Möglichkeiten des Landkreises sprengen.“ In einem Priorisierungsverfahren, die Verwaltung des Landkreises spricht von einer „Sanierungskette“, soll die Reihenfolge der anstehenden baulichen Maßnahmen festgelegt werden. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Schröter-Mallohn hob hervor: „Das Sanierungs- und Modernisierungsprogramm muss nicht nur dem baulichen Stand der Technik entsprechen, sondern es muss einen wesentlichen Beitrag zur energetischen Ertüchtigung beitragen und damit einen wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz in den Gebäudebestand des Landkreises.“

Einen Neubau am Standort Sarstedt erteilt die Gruppe eine Absage. „Schon der Neubau des dortigen Gymnasiums bedeutet eine große finanzielle Kraftanstrengung, ein weiterer Berufsschulneubau wäre auch aus Sicht der Mehrheitsgruppe aufgrund der Lage von Sarstedt an der Kreisgrenze mit hohen Folgekosten aufgrund der langen Fahrtwege verbunden.“ unterstreicht Dirk Warneke, GUT für Sarstedt.

„Darüber hinaus ist auch die für einen Berufsschulstandort erforderliche ÖPNV-Infrastruktur in keiner Weise in Sarstedt geben, so dass dieser Standort nicht in Frage kommt“, so die Einschätzung von Hamun Hirbod, Die PARTEI.

Die Mehrheitsgruppe weist abschließend darauf hin, dass der dringend erforderliche Sanierungs- und Modernisierungsschub in den genannten Berufsschulen keine weitere Verzögerung duldet, da ein möglicher Neubau in Sarstedt eine Verzögerung um mind. 5 Jahre bedeuten würde.

Im Rahmen der bisher geführten Diskussion ist es auch ein besonderes Anliegen der Mehrheitsgruppe zu betonen, dass der Berufsschulstandort Alfeld selbstverständlich ein unverzichtbarer Bestandteil der Berufsschullandschaft des Landkreises Hildesheim ist.